Ratgeber: Camping mit Kindern

Vater und Sohn bauen ein Zelt auf
Themen

Zelt mit Erwachsenem und KindRatgeber: Camping mit Kindern – Abenteuer in der Natur für Groß und Klein

Gemeinsam durch die Natur streifen, Entdecker spielen, abends unterm Sternenhimmel am Lagerfeuer sitzen und Marshmallows rösten. Camping mit deinen Kindern ist ein ganz besonderes Erlebnis, das wir dir nur wärmstens empfehlen können. Damit das Familiencamping mit Zelt oder Campingfahrzeug auch zu einem Erfolg für alle wird, möchten wir dir in diesem Ratgeber einige Tipps mit auf den Weg geben.

1. Die Vorbereitung

Damit die Reise für deine ganze Familie so schön und entspannt wie möglich wird, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Zunächst solltest du dir natürlich überlegen, wohin ihr gemeinsam fahren wollt. Wähle besonders für den ersten Campingurlaub mit deinen Kindern kein Ziel aus, das sehr weit von zuhause entfernt ist. Es ist auch zu bedenken, dass du mit Babys und Kleinkindern nicht an Regionen reisen solltest, wo das Klima zu heiß oder zu kalt ist. Extreme Temperaturen sind für sehr kleine Camper nicht gut geeignet und du solltest sicherheitshalber auch deinen Kinderarzt konsultieren, bevor du das Baby oder Kleinkind mit in den Campingurlaub nimmst. Generell sollten deine Kinder natürlich gesund sein und über alle nötigen Impfungen verfügen. Informiere dich auch, ob am Zielort irgendwelche zusätzlichen Impfungen empfohlen werden. Den Impfpass solltest du auf jeden Fall mit auf die Reise nehmen, falls im Urlaub doch mal ein Arzt aufgesucht werden muss. Eine weitere wichtige Frage ist, ob ihr zusammen zelten oder mit dem Wohnmobil bzw. Wohnwagen verreisen möchtet. Beides sollte lieber zu viel als zu wenig Bewegungsfreiheit bieten und groß genug sein, damit die ganze Familie darin bequem schlafen, wohnen und auch spielen kann.

2. Der richtige Campingplatz – kinderfreundlich angelegt, sicher & voller Spielmöglichkeiten

Kinder gucken aus Zelt raus

Wenn du nach einem Campingplatz für den Urlaub mit den Kindern suchst, solltest du bei möglichen Plätzen die Bedingungen vor Ort erst einmal recherchieren. Informiere dich darüber, an welche Art von Gast sich der Campingplatz richtet. Ein ruhiger Campingplatz, auf dem sich hauptsächlich Senioren aufhalten, ist vielleicht nicht unbedingt die richtige Wahl für den Urlaub mit abenteuerlustigen Nachwuchscampern. Der Platz deiner Wahl sollte idealerweise auf Familien ausgerichtet sein und Angebote für Groß und Klein zur Verfügung stellen. Ein kinderfreundlicher Campingplatz bietet nicht nur kindgerechte Sanitäranlagen und Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern oftmals auch Betreuung und ein interessantes Unterhaltungsprogramm für kleine Camper. Kinder finden dort leicht neue Spielkameraden, mit denen sie toben und die Natur entdecken können. Zudem erhältst du hier oft Verpflegung und ärztliche Versorgung direkt vor Ort und es wird besonders großer Wert auf die Sicherheit der kleinen Gäste gelegt.

Sieht es in der Zielregion eher schlecht aus mit speziell auf Kinder ausgerichteten Campingplätzen? Wir geben dir hier ein paar Tipps, worauf du bei der Wahl des Platzes generell achten kannst. Der Campingplatz sollte eine sichere Umgebung bieten und nicht einfach von Unbefugten betreten werden können. Pools und Gewässer sollten unbedingt eingezäunt bzw. abgesperrt sein. Liegt der Platz am Strand, sollte eine Strandaufsicht da sein, die ein Auge auf die planschenden Gäste hat. Außerdem sollten Autos hier besonders langsam fahren müssen. Du solltest auch darauf achten, dass in der Umgebung des Campingplatzes genügend Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kleinen vorhanden sind. Informiere dich, ob es dort vielleicht einen großen Spielplatz oder auch Indoor-Spielmöglichkeiten gibt. Liegt der Campingplatz an einem See oder am Meer, bietet er Möglichkeiten zum Planschen und Schwimmen. Auch ein Ausflug zu einem Kletterwald, Minigolfplatz oder einem Tierpark in der Nähe bietet sich an. Besonders angenehm für alle Beteiligten ist es, wenn auf dem Campingplatz kindgerechte Sanitäranlagen zur Verfügung stehen. Diese können auch in Form eines Mietbads für die ganze Familie kommen. Erreichen die Kinder selbstständig das Waschbecken und hat die Toilette die richtige Höhe, trägt dies enorm zum Komfort im Alltag bei und ihr müsst euch nicht immer mit einem Hocker behelfen. Recherchiere und buche den Campingplatz auf jeden Fall rechtzeitig, damit du dir keinen Stress machen musst und dich ganz auf das gemeinsame Campingabenteuer freuen kannst.

3. Checkliste fürs Familiencamping

Deine Kinder sind natürlich ganz individuell und es ist schwierig, für jedes Kind in jedem Alter eine richtige Packliste aufzustellen. Auch die Jahreszeit und die Temperaturen am Reiseziel sollten natürlich beim Packen bedacht werden. Wir haben hier einige nützliche Dinge aufgelistet, die beim Familiencamping nicht fehlen sollten. Passe sie einfach euren Anforderungen entsprechend an.

Kinder sitzen vor Zelt

Außerdem für Babies und Kleinkinder:

  • Kinderwagen, Tragetuch, Babyschale, Kraxe usw.
  • Windeln, Wickelunterlagen, Feuchttücher und Wundcreme
  • Evtl. Schwimmwindeln
  • Babymilch, Babywasser
  • Kocher zum Aufwärmen von Wasser und Milch
  • Schnuller
  • Töpfchen
  • Hochstuhl
  • Waschschüssel
  • Babyschlafsack
Jetzt Checkliste downloaden!

Du solltest auf jeden Fall genug Wechselkleidung mitnehmen und dabei auf Komfort und Funktionalität der Kleidung achten. Damit ihr auf kleinem Raum leicht Ordnung halten könnt, solltest du insgesamt aber auch nicht zu viel einpacken und vor dem Tag der Anreise mal ausprobieren, ob alles gut ins Fahrzeug passt. Informiere dich für den Urlaub mit Baby auch, ob es vor Ort Babywasser, Milch usw. zu kaufen gibt und nimm im Zweifelsfall lieber etwas mehr von zuhause mit.

4. Die Anreise

Kinder im geöffneten Kofferraum

Auf der Fahrt in den Urlaub geht Sicherheit natürlich vor. Deshalb solltest du dein Fahrzeug auf jeden Fall mit den passenden Kindersitzen ausstatten und deine Kinder immer richtig anschnallen. Ein Sitz, den dein Kind schon von zuhause kennt, ist hier am besten geeignet. Wenn möglich solltest du eine lange Anreise vermeiden, da sie für dich und die Kinder doch ziemlich anstrengend werden kann. Plane auf jeden Fall genügend Pausen ein, damit alle etwas essen, zur Toilette gehen und sich einfach mal etwas die Beine vertreten können. Für die Fahrt solltest du für genug Snacks, Erfrischungen und Ablenkung sorgen. Neben Büchern sind auch klassische Reisespiele wie „Ich sehe was das du nicht siehst“ geeignet, damit sich die Fahrt nicht so zieht. Achte dabei natürlich darauf, dass der Fahrer nicht zu sehr abgelenkt wird. Bei der Reiseroute solltest du flexibel bleiben und pro Tag im Zweifelsfall lieber weniger Strecke einplanen. Am besten kommt ihr auf dem Campingplatz an, wenn es noch hell draußen ist. So kannst du mit den Kindern die Umgebung des Platzes noch ein bisschen erkunden.

4. Aufenthalt auf dem Campingplatz mit deinem Hund

Wir wollen dir hier noch einige Tipps dazu geben, wie das Zelten bzw. Campen mit deinem Hund besonders problemlos abläuft und was du auf dem Campingplatz beachten solltest.

5. Auf dem Campingplatz

Familie sitzt am Esstisch

Wenn ihr auf dem Campingplatz ankommt, ist für die Kleinen erstmal alles neu und es gibt viel zu entdecken. Um deinem Kind aber auch in der fremden Umgebung etwas vertrautes zu bieten, solltest du einige bekannte Dinge wie Spielsachen und Kuscheltiere mitnehmen. Eine gewisse Routine im Urlaub kann hilfreich sein, um das Campingabenteuer für jeden weniger chaotisch zu machen. Dazu gehören geregelte Essens- und Schlafenszeiten, sowie feste Aufgaben für die Nachwuchscamper. Gleichzeitig kannst und solltest du aber auch flexibel bleiben. Das Schöne am gemeinsamen Camping ist ja, dass es so viel Freiheit bietet und ihr euren Urlaubsalltag komplett selbst gestalten könnt. Wenn du ein Programm geplant hast, sollte dies nicht zu ambitioniert ausfallen. Sei bereit, vielleicht doch nicht alle Sehenswürdigkeiten in der Gegend zu besuchen oder das komplette Angebot an Unterhaltungsmöglichkeiten zu nutzen.

6. Camping mit Kindern am See oder Meer

Das Camping am See oder Meer mit deinen Kindern bietet eine wunderbare Erfahrung für die ganze Familie. Planschen und Schwimmen, Sandburgen bauen, mit dem Wasserball spielen oder auch einfach am Strand spazieren gehen - hier findet ihr Spaß und Entspannung gleichermaßen. Damit der Badespaß aber immer auch ungefährlich für die Kleinen bleibt, geben wir dir hier einige Tipps zum sicheren Urlaub am Meer oder See. Die wichtigste Regel: Lass deine Kinder beim Planschen nie unbeaufsichtigt und begib dich mit ihnen nur an Stellen, an denen das Baden ausdrücklich erlaubt ist. Kleinkinder sollten grundsätzlich nur im seichten Wasser spielen. Wenn deine Kinder schon etwas größer sind und vielleicht das Seepferdchen haben, können sie unter Aufsicht auch schonmal ins schultertiefe Wasser gehen und dort planschen oder schwimmen. Hat ein Kind das Bronzeabzeichen, kann es sich schon recht sicher im Wasser bewegen. Trotzdem ist besonders am Meer immer Vorsicht geboten. Hier gibt es Gezeiten und Strömungen, die sehr gefährlich werden können. Gehe immer davon aus, dass du im Zweifelsfall der Ersthelfer sein musst, wenn einmal etwas passiert. Verlasse dich nicht darauf, dass ältere Geschwister schon wissen, was zu tun ist oder dass die Strandaufsicht einen Badeunfall immer rechtzeitig bemerkt. Wenn du mit Umsicht ans Planschen mit den Kindern herangehst und immer für ein sicheres Badeerlebnis sorgst, steht dem Spaß im kühlen Nass nichts im Wege.

Entdecke Strandartikel

7. Wohnen und Übernachtung

Das Zelt oder Campingfahrzeug ist für die Zeit des Urlaubs euer Zuhause, zu dem ihr nach einem langen aufregenden Tag in der freien Natur zurückkehrt. Damit es auch wirklich ein wohnlicher Ort der Erholung sein kann, geben wir dir hier einige Hinweise dazu, wie der Wohn- und Schlafbereich jeweils ausgelegt sein sollte.

7.1. Zelten mit Kindern

Familie in und vor Zelt

Beim Zelten mit Kindern kannst du ruhig ein Zelt wählen, das für eine Person mehr ausgelegt ist und euch somit viel Platz bietet. Schließlich sollt ihr hier bequem wohnen, schlafen und Equipment unterbringen können. Je nachdem, wie alt die Kinder sind und ob sie zuhause vielleicht ihr eigenes Zimmer haben, sollte das Zelt zudem mehrere separate Schlafkabinen haben. Eine Apside am Zelt bietet zusätzlichen Stauraum, sodass im Innenraum noch mehr Platz zur Verfügung steht. Zelte kommen oftmals schon mit der Möglichkeit, Beutel im Inneren aufzuhängen und so leicht Ordnung zu halten. Beim Schlafen im Zelt ist es sehr wichtig, dass deine Kinder auch wirklich passende Schlafsäcke zur Verfügung haben. Ein Erwachsenenschlafsack ist für sie zu groß und kann so nicht die vollständige Wärmeleistung bieten, was besonders in kühlen Nächten sehr kritisch ist.

Entdecke Campingzelte

7.2. Wohnmobil oder Wohnwagen Urlaub mit Kindern

Familie vor Wohnmobil

Wenn du ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen leihst, sollte das mobile Zuhause im Zweifelsfall ebenfalls lieber zu groß als zu klein sein. Genau wie du brauchen besonders ältere und introvertierte Kinder einen komfortablem Rückzugsort im Fahrzeug. Der Schlafbereich sollte am besten auch tagsüber zugänglich sein und du solltest im mobilen Zuhause für eine gemütliche Atmosphäre sorgen, in der sich dein Kind richtig wohlfühlt. Dafür kannst du die liebsten Stofftiere, Kuscheldecken und Dekorationen von zuhause mitzubringen. Diese kannst du dann aufs Bett legen bzw. in der Nähe des Bettes platzieren, um so einen vertrauten Platz zum Schlafen und Entspannen zu schaffen.

Für den guten Mittagsschlaf ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schlafbereich abgedunkelt werden kann.

Entdecke Kinderbetten fürs Fahrerhaus

8. Spiele und Beschäftigungen für den Campingurlaub mit Kindern

Kinder spielen mit Seifenblasen

Campingplätze und ihre Umgebung können eine wunderbare Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und der Fantasie der kleinen Abenteurer sind in der Natur keine Grenzen gesetzt. Besonders im Sommer solltet ihr bei euren Outdoor-Unternehmungen aber darauf achten, die pralle Sonne möglichst zu meiden und immer genügend Pausen einzulegen. Sucht euch einen schattigen Platz, nehmt ein paar kühle Getränke zu euch und legt Sonnenschutz nach. Bedenke auch, dass Babys sich überhaupt nicht in der direkten Sonne aufhalten dürfen, da ihre Haut so empfindlich ist.

Für die Zerstreuung bei schlechtem Wetter gibt es auf kinderfreundlichen Campingplätzen oftmals auch Indoor-Spielmöglichkeiten. Aber du solltest auch Spiele, Spielzeug und Bücher von daheim mitbringen, mit denen sich die Kinder beschäftigen können, wenn es regnet oder der Abend hereinbricht. Generell sind platzsparende Spielzeuge wie ein aufblasbarer Ball gut fürs Familiencamping geeignet. Achte darauf, dass du nicht zu viele kleinteilige Spielzeuge mitnimmst, da sie leicht verloren gehen können. Sehr große Spielzeuge hingegen nehmen viel Platz weg, weshalb ihr während des Urlaubs vielleicht lieber auf das Puppenhaus oder die Ritterburg verzichten solltet.

Entdecke Reisespiele & Outdoorspielzeug

9. Fazit

Eine gute Vorbereitung auf das Camping mit Kindern hilft euch auf jeden Fall dabei, einen entspannteren Familienurlaub zu genießen. Suche dir einen passenden Campingplatz, der für Familien geeignet ist und den Kleinen während des Urlaubs sowohl Spaß als auch Sicherheit bietet. Auf einem kinderfreundlichen Campingplatz finden deine Kinder nicht nur Freunde im gleichen Alter, sondern er verfügt meist auch über kinderfreundliche Anlagen und Unterhaltungsangebote. Geh die Anreise locker an, sorge für Snacks und Getränke und plane genug Pausen ein. Nimm dir nicht zu viel Programm vor und bleib flexibel bei deiner Planung. Camping ist für Kinder ein tolles Abenteuer und der Kontakt mit der Natur eine wertvolle Erfahrung. Trotzdem solltest du darauf achten, genug Vertrautes wie etwa Kuscheltiere, Decken und auch den gewöhnten Kindersitz mitzunehmen. Sorge mit mitgebrachtem Spielzeug für Abwechslung, wenn einmal nicht die Sonne scheint. Zusammen mit den Kleinen in der Natur kannst du ein wunderbares Gefühl von Freiheit genießen und den Campingurlaub zu einem besonderen Erlebnis für die ganze Familie machen. Wir wünschen euch viel Vergnügen und eine gute Reise.

Fehler