Verschiedene Schlafsäcke, verschiedene Einsatzbereiche

Wohin soll die Reise gehen? Je nachdem, ob es in deiner Zielregion warm oder kalt, trocken oder regnerisch ist, werden unterschiedliche Ansprüche an deine Ausrüstung und damit auch an deinen Schlafsack gestellt. Campst du in eher warmen Gebieten, bietet sich ein leichter Sommerschlafsack an, dessen Material keine isolierenden Eigenschaften besitzen muss. Ein Winterschlafsack hingegen muss dich auch in sehr kalten Nächten immer warm halten können. Fährst du in ein Gebiet, in dem es durchaus konstant regnen kann, stellt sich darüber hinaus die Frage nach dem geeigneteren Füllmaterial. Überlege einmal, unter welchen Umständen du genau übernachten wirst, denn das Einsatzgebiet hat einen großen Einfluss auf die Wahl des richtigen Schlafsacks.

Die Kaufkriterien für deinen Schlafsack

Viele Kriterien spielen beim Kauf des perfekten Schlafsacks eine Rolle. Du kannst dich zunächst nach dem entsprechenden Temperaturbereich richten, um sicherzugehen, dass du es in deinem Schlafsack nachts stets warm hast. Es stehen auch verschiedene Formen und Füllmaterialien zur Auswahl, die jeweils individuelle Vorteile unter unterschiedlichen Bedingungen bieten. Frag dich dabei am besten auch, wie schwer und sperrig der Schlafsack sein darf. Hast du alles andere bedacht, kannst du dich für das Modell entscheiden, das optimal auf deinen Körper und deine Schlafsituation zugeschnitten ist. Wir haben hier für dich alle Kriterien einmal aufgeschlüsselt.

1. Temperaturen

Welche Schlafsäcke sich für deinen geplanten Camping- oder Outdoor-Ausflug am besten eignen, hängt meist mit der erwarteten Außentemperatur am Reiseziel zusammen. Zwischen verschiedenen Sommer- und Winterschlafsäcken gibt es bezüglich der Wärmespeicherung teils deutliche Unterschiede, weshalb du dich am besten nach den jeweils angegebenen Temperaturbereichen richtest. Zunächst gibt es die sogenannte Komforttemperatur. Sie steht für die Temperatur, bei der du noch bequem und ruhig schlafen kannst, ohne von der Kälte beeinträchtigt zu werden. Erreicht man die Limittemperatur, wird es im Schlafsack durchaus sehr kalt. Für die Extremtemperatur ist der Schlafsack gerade so ausreichend und stellt nur eine Notfalloption dar. Planst du also einen Camping-Trip im Winter oder in eine Region, in der die Nächte sehr kalt werden, sollte dein Schlafsack eine entsprechend niedrige Komforttemperatur haben. Da Männer und Frauen sich in der durchschnittlichen Muskelmasse unterscheiden und deswegen auch unterschiedlich leicht frieren, werden dementsprechend oftmals zwei verschiedene Temperaturbereiche angegeben. Frauen frieren tendenziell auch leichter an anderen Körperpartien, weshalb Frauenschlafsäcke oftmals etwa über eine verstärkte Isolation im Fußbereich verfügen.

2. Materialien

Schlafsäcke können meist entweder mit Daunen oder mit Kunstfaser gefüllt sein. Aber ist für dich ein Daunenschlafsack oder ein Kunstfaserschlafsack besser geeignet? Wir haben die Vor- und Nachteile beider Füllmaterialien hier einmal aufgeführt. 

Beim sogenannten “Grüezi-Bag” wird Schafwolle in Verbindung mit anderen Materialien verwendet. Das Füllmaterial nimmt die Feuchtigkeit sehr gut auf und gibt sie nach und nach an die Außenluft ab, wodurch ein ausgeglichenes Klima im Schlafsack entsteht.

3. Form

Ein Schlafsack kann ganz verschiedene Formen haben, je nachdem für welche Temperatur und welche Umstände er gemacht wurde. Die Mumienform schmiegt sich nahe an den Körper und besitzt immer eine Kapuze, die eng um das Gesicht geschlossen werden kann. Schlafsäcke für kältere Temperaturen haben meistens diese Form, damit die Körperwärme ideal gespeichert werden kann. Die Kompaktheit führt auch dazu, dass diese Modelle ein tendenziell geringes Gewicht und Packmaß aufweisen. Rechteckige Deckenschlafsäcke lassen sich, wie der Name schon sagt, bei Tag zu einer gemütlichen Decke umfunktionieren. Sie bieten viel Platz für Bewegung und sind meistens eher für wärmere Temperaturen gemacht. Eiförmige Schlafsäcke sind eine Mischung der beiden Formen und überzeugen sowohl durch Bewegungsfreiheit, als auch angenehme Wärme beim Schlafen.

4. Gewicht und Packmaß

Wie leicht und komfortabel dein Schlafsack zu transportieren ist, spielt bei Outdoor-Aktivitäten natürlich eine wichtige Rolle. Bist du ein leidenschaftlicher Trekker, solltest du dich eher für einen Schlafsack Modell mit geringem Gewicht und reduziertem Packmaß entscheiden. So bleibt das Equipment, das du auf deine Tour mitnimmst, leicht und überschaubar. Musst du den Schlafsack hingegen nicht über längere Strecken hinweg tragen, ist dies wahrscheinlich nicht das wichtigste Kriterium und du kannst dich auch für einen schwereren SchlafsackVariante mit größerem Packmaß entscheiden, wenn er dafür andere wichtige Vorteile mit sich bringt.

5. Die richtige Größe

Schlafsäcke gibt es in vielen verschiedenen Größen bzw. Längen. Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass du genug Platz im Schlafsack hast und er nicht zu kurz für deine Körpergröße ist. Zu lang oder zu groß sollte er allerdings auch nicht sein, da er sonst unter Umständen seine Wärmeleistung nicht richtig erfüllen kann. Wähle deinen Schlafsack also am besten so aus, dass du darin sowohl oben als auch unten noch etwas Platz hast, aber auch nicht zu viel.

Personen mit großen Füßen sollten dies bei der Bestimmung der richtigen Länge mit einberechnen.

Für Kinder ist ein Erwachsenenschlafsack aufgrund der zu großen Maße eher suboptimal. Mit einem Kinderschlafsack, der auf die kleinere Größe zugeschnitten ist, können auch Nachwuchscamper ganz komfortabel die Nacht im Zelt verbringen. Weißt du schon, dass du dir einen Schlafsack mit jemandem teilen möchtest, empfehlen wir dir den Kauf eines sogenannten Doppel-Schlafsacks, der bequem Platz für zwei Personen bietet.

Wichtiges Zubehör

Eine Isomatte solltest du vor allem beim Camping in der kalten Jahreszeit immer unter dem Schlafsack ausbreiten. Sie isoliert zuverlässig gegen die Kälte des Bodens, wodurch du auch beim Schlafen auf dem Zeltboden warm bleibst und nicht von unten herauf auskühlst. Mit einem sogenannten Inlett kannst du deinen Schlafsack für noch mehr Wärme und Komfort auskleiden. Es wird auch oft Hüttenschlafsack genannt, da es auch zum hygienischen Übernachten in einer Hütte oder Jugendherberge verwendet werden kann. Das Inlett besitzt selbst eine Schlafsackform und besteht in der Regel aus hautfreundlicher Baumwolle, Seide oder einem Mischmaterial. Durch seine Verwendung bleibt der Schlafsack selbst länger frisch, was sich auch positiv auf seine Lebensdauer auswirkt. So kannst du ihn beispielsweise beim Schlafen unter freiem Himmel vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen.  Ein Biwaksack hingegen ist eine Hülle, die du außen über den Schlafsack stülpst. So kannst du ihn beispielsweise beim Schlafen unter freiem Himmel vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen. Damit du besonders gemütlich schlafen kannst, lohnt es sich auf jeden Fall auch, ein platzsparendes Reisekissen mitzunehmen. Es kann ebenfalls mit unterschiedlichen Materialien für Komfort und ideale Isolation gefüllt sein. So garantierst du in Verbindung mit dem richtigen Schlafsack auch in der Natur einen erholsamen Schlaf.

Die richtige Pflege

Da der Schlafsack beim Camping nach und nach verunreinigt wird, solltest du ihn zuhause den Herstellerangaben entsprechend gründlich waschen. Hier solltest du darauf achten, für Daunen ein Daunenwaschmittel und für Kunstfaser ein Synthetikwaschmittel zu verwenden. Wäschst du deinen Schlafsack so oft wie nötig, aber nicht im Übermaß, hat er ein langes Leben an deiner Seite vor sich. Lagern solltest du ihn am besten in einem atmungsaktiven Aufbewahrungsbeutel, in dem er nicht zu sehr zusammengedrückt wird. So bleibt seine Bauschkraft erhalten und er ist beim nächsten Camping-Trip bereit zum Reinkuscheln.

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