Ratgeber: Wintercamping im Zelt

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Ratgeber: Mit dem Wohnmobil / Wohnwagen entspannt in den Winterurlaub – So funktioniert’s mit dem Wintercamping

1. Wintercamping mit dem Zelt

Wer glaubt, dass Wintercamping im Zelt nur etwas für Bergsteiger oder Extremsportler ist, der liegt eindeutig falsch. Hierbei handelt es sich nämlich um einen neuen Trend für Abenteuerlustige, die mehr erleben möchten.

Obwohl Zelten im Winter abschreckend wirken kann, reizt dich der Gedanke, das Winterzelten auszuprobieren? Du möchtest frische Luft schnuppern, absolute Stille genießen und einfach mal an deine Grenzen kommen?

Dann ist Camping im Winterzelt dein Abenteuer! Du musst eine Menge beachten und bedenken. Doch mit der richtigen Planung, Ausrüstung und Einhaltung unserer Winterzelten-Tipps, wird das Zelten bei Minusgraden zum echten Highlight deines Winters. Diese Erfahrung wirst du nie vergessen!

2. Die wichtigste Ausrüstung fürs Winterzelten

2.1. Das Zelt

Zelt in Schneelandschaft

Wenn eines beim Zelten im Winter nicht fehlen darf, dann ist es definitiv das richtige Wintercamping Zelt, das kalte Temperaturen, Wind und dauerhafte Nässe gut übersteht. Der Schutz vor wechselnden Witterungseinflüssen muss gegeben sein. Darum ist es wichtig, dass du beim Kauf auf ein paar Kriterien achtest:

  •  Verschließbare Belüftungsschlitze
  •  Höhere Qualität des Zeltstoffes und Stabilität des Gestänges (z.B. Stahl-Fiberglass Mix mit einem größeren Stangen-Durchmesser)
  •  Längerer Rand des Außenzeltes (Verhindert Wind-Eindringen in das Zelt)
  •  Größere Apsis (Stauraum im Zelt)
  •  Das Innenzelt sollte nicht aus Netz bestehen, sondern aus stabilem Zeltstoff, um möglichst dicht zu sein.

Übrigens: Die Apsis eignet sich nicht nur super fürs regen- und windgeschützte Kochen (dazu mehr unter 3.4 Bei Schnee und Frost kochen) sondern auch, um seine Ausrüstung sicher und ordentlich zu verstauen.

Campingzelte entdecken

2.2. Die Zeltheizung

Mr. Heater im Schnee

Ein Heizgerät beim Winterzelten ist kein Muss, kann aber von Vorteil sein. Um keine Unterkühlungen zu riskieren, ist es ratsam, sich mit einer sicheren Camping Heizung auszustatten, die für Zelte geeignet ist. Am besten eignen sich Gas- und Elektroheizungen fürs Zelt.

Elektroheizung

Wer nicht an einem Campingplatz zeltet, wo eine Stromquelle zur Verfügung steht, für den entfällt die Möglichkeit einer Elektroheizung. Ist das allerdings möglich und du möchtest die Elektroheizung als Zelt-Wärmer nutzen, hat diese den Vorteil gegenüber einer Gasheizung, dass du keine Ersatz-Gaskartuschen benötigst. Die meisten Elektroheizungen sind kompakt und außerdem sicher, dank einer Umstoßsicherung (schaltet beim Umfallen automatisch ab) und eines Überhitzungsschutzes.

Gasheizung

Alternativ kannst du auch eine Gasheizung oder einen Gasheizstrahler verwenden, falls du keine Stromquelle zur Verfügung hast. Hier ist dann in erster Linie Vorsicht geboten, wenn du diesen im Zeltinneren anwenden möchtest. Der Strahler darf nie unbeaufsichtigt gelassen werden. Die Geräte sind heutzutage zwar sicher und überzeugen durch innovative Technologie, wie etwa einer Kipp- und Niedrig-Sauerstoff-Sicherheitsabschaltung, dennoch muss man immer ein Auge darauf haben. Der Strahler hat den großen Vorteil, dass er handlich und mobil ist sowie das Zelt schnell aufheizt. Meist wärmt er mit einer 450 g Kartusche bis zu 6 Stunden lang. Nutzt du eine Gasheizung im Zelt, ist es vor allem wichtig Ersatz-Gaskartuschen mit im Gepäck zu haben. Allgemein solltest du darauf achten, die Heizung im Zeltinneren in ausreichendem Abstand zum Zelttuch und zu allen Gegenständen aufzustellen, um eine Brandgefahr zusätzlich auszuschließen.

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2.3. Die Isomatte

Paar auf Isomatte in Schneelandschaft

Unverzichtbar ist definitiv die Isomatte unter jedem Schlafsack. Die Kälte macht sich nämlich nachts beim Winterzelten besonders bemerkbar. Folgende Modelle gibt es:

  •  Geschäumt ohne Alubeschichtung
  •  Geschäumt mit Alubeschichtung
  •  Selbstaufblasbar
  •  Aufblasbar

Die Isomatte hat die wichtige Aufgabe, den Körper vor der Kälte des Bodens abzuschirmen. Als erfahrene Camper würden wir eher zu dicken Isomatten raten, da der Abstand zwischen dem kalten Boden und dem Schlafsack damit größer ist. Allerdings musst du hier eventuell Gewicht und Packmaß beachten. Eine dicke Isomatte ist entsprechend schwerer und klobiger als eine dünne.

Tipp:Wenn dir eine Isomatte nicht ausreicht, kannst du zusätzlich eine Rettungsdecke unter die Matte legen – sicher ist sicher.

Isomatten entdecken

2.4. Der Schlafsack

Frau mit Schlafsack im Winter

Der Schlafsack gehört beim Winterzelten unbedingt zur optimalen Ausrüstung. Damit dich der Schlafsack ausreichend warm halten kann, solltest du das richtige Modell wählen. Informiere dich daher vor deiner Reise, auf welche Temperaturen du vorbereitet sein musst. Es spielen aber noch einige andere Aspekte eine Rolle. Stelle dir daher folgende Fragen:

  •  Welche Temperatur herrscht am Zielort? Daran sollte sich die Wärmeleistung orientieren
  •  Wie wird der Schlafsack transportiert? Mit dem Auto oder Rucksack? Wähle ein entsprechendes Packmaß

Orientiere dich an der sogenannten Komforttemperatur. Diese gibt an für welche Temperatur der Schlafsack geeignet ist. In unserm Shop kannst du dafür die Filterfunktion nutzen. Diese Werte können je nach Größe, Gewicht, Erschöpfungsgrad, Ernährung und Alter schwanken. Wir empfehlen lieber einen wärmeren, als zu kalten Schlafsack zu kaufen. Ein weiterer wichtiger Faktor eines Winterschlafsacks ist das Füllmaterial. Hier besteht die Wahl zwischen Daune oder Kunstfaser. Daunen sind sehr leicht und isolieren sehr gut, aber auch moderne Kunstfasern eignen sich für das Zelten im Winter. Diese haben den speziellen Vorteil, dass sie schnell trocknen, sollten sie einmal nass werden.

Wir empfehlen einen Schlafsack mit Wärmekragen bzw. einen Mumienschlafsack. Damit bist du von allen Seiten gut gegen Kälte geschützt. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Größe des Schlafsackes. Diese sollte ungefähr der eigenen Körpergröße entsprechen. Demnach sollte der Schlafsack weder zu eng noch zu groß und zu breit sein. Idealerweise sollte der Schafsack gut am Körper anliegen, sodass du dich noch bequem drehen und wenden kannst.

Schlafsäcke entdecken

3. Winterzelten: Unsere besten Tipps für dich!

Bevor es mit guter Laune und vollbepacktem Rucksack Richtung Winterzelten geht, solltest du dir noch einmal Gedanken über Zelt, Ausrüstung und Verpflegung machen. Denn wie wir alle wissen: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Aus diesem Grund haben wir nachfolgend einige gute Tipps für dich zusammengestellt.

3.1. Standortwahl des Zeltes

Es ist wichtig darauf zu achten wo du dein Zelt aufschlägst. In Deutschland sowie in manch anderen europäischen Ländern wie Österreich und Italien ist das Wildcampen verboten. Daher solltest du dich vorher informieren, falls du in freier Natur übernachten möchtest. Es ist am besten und am sichersten, sich ein gemütliches Plätzchen auf einem Campingplatz zu suchen. Im Winter – und das ist der große Vorteil – hast du genügend Platz für dich allein, sodass du deine Ruhe genießen kannst.

Das Zelt bei Schneefall isolieren

Hast du einen geeigneten Platz zum Aufstellen des Zeltes gefunden, solltest du diesen vom Schnee freischaufeln. Um Schutz vor heftigen Windböen oder einem Sturm zu haben, eignen sich Kuppen sehr gut, um das Zelt im Winter so angenehm wie möglich aufzubauen. Lässt sich keine geeignete Kuppe finden, schaufelst du selbst deine ideale Schneekuppe. Klar, das bedarf Arbeit und Mühe, doch das gehört zum Abenteuer und zum Schneezelten dazu. Achte darauf dein Zelt nicht unter Bäumen aufzuschlagen. Herabfallender Schnee könnte sonst zum Problem werden.

3.2. Im Schlafsack warmhalten

Hast du dir einen Winterschlafsack zugelegt, ist noch lange nicht garantiert, dass es nachts ausreichend warm sein wird. Um es im Schlafsack angenehm warm zu haben, gibt es zusätzlich einige hilfreiche Ausrüstungsideen:

Kleidung

Das sogenannte „Zwiebelsystem“ sollte im Schlafsack nicht angewandt werden. Sprich: Nicht zu viele und nicht zu dicke Kleidungsstücke im Schlafsack tragen. Warum ist das so? Hat man bereits im Schlafsack viele Kleidungsschichten an, wird man nachts oder am nächsten Morgen gut gedünstet oder sogar vollgeschwitzt aus dem Zelt steigen. Genau das solltest du vermieden, um nicht krank zu werden. Aber auch zu wenig Kleidung, oder der völlige Verzicht darauf ist nicht ideal. Der Schlafsack selbst erzeugt keine Wärme, sondern verhindert lediglich, dass die Körperwärme entweicht. Daher eignen sich optimalerweise Funktionsunterwäsche, Wollsocken und eine Mütze. Hat der Schlafsack kein Kopfteil, das man zuziehen kann, ist die Mütze definitiv ein Muss, um den Kopf warmzuhalten. Ohne Mütze würde sonst sehr viel Wärme über den Kopf verloren gehen!

Wärmflasche

Menschen haben ein unterschiedliches Kälteempfinden. Frierst du schnell und hast besonders kalte Füße zu beklagen, empfiehlt sich eine Wärmflasche im Fußbereich des Schlafsacks.

Kopfkissen

Was die Bequemlichkeit beim Schlafen angeht, darf das Kopfkissen nicht fehlen. Mit Kissen liegt es sich einfach komfortabler

Lampe

Eine normale Campinglampe gibt keine direkte Wärme ab, ist aber dennoch unverzichtbar in dunklen Nächten. Nebenbei sorgt sie für eine gemütliche Atmosphäre. Die Lampen gibt es in verschiedenen Varianten. Als Campinglaterne, Camping Taschenlampe, Stirnlampe und weitere. Man kann sie mit Batterien, wiederaufladbaren Akkus oder mit Solarenergie betreiben.

Im Extremfall kann dir diese Ausrüstung sehr behilflich sein. Einziges Manko: Das Gesamtgewicht des Rucksacks. Hier musst du einfach selbst entscheiden, worauf du im Notfall verzichten kannst und was definitiv mit eingepackt werden muss. Ist man zu zweit oder mit mehreren Personen unterwegs, sieht die Sache schon „leichter“ aus, da man sich das notwendige Equipment gut aufteilen kann.

3.3. Winterwandern und -zelten leicht gemacht mit der richtigen Ausrüstung

Beim Winterwandern und Zelten im Winter ist die richtige Ausrüstung das A und O. Damit du dich mit den kalten Temperaturen gut arrangieren kannst, brauchst du frostsicheres Equipment, damit Körper und Zelt warm bleiben. Dazu zählt unter anderem folgendes:

Ausrüstung:

Kleidung

  • Winter-/Schnee-Wanderschuhe
  • Funktionskleidung, Wandersocken, Unterwäsche, Hose, Shirt, Pullover, Regen- & Daunenjacke
  • Kleidung zum Wechseln
  • Mütze, Schal, Fingerhandschuhe
  • Rucksack inkl. Regenhülle

Verpflegung

  • Thermoflasche/-kanne
  • Trinkflasche
  • Campingkocher
  • Geschirr/Besteck
  • Energieriegel
  • Nüsse
  • Trockenobst
  • Schokolade
  • Dosennahrung

Gesundheit

  • Erste-Hilfe-Set mit Pflastern, Tape, Schere, Desinfektionsmittel etc.
  • Taschentücher

Allgemein

  • Wärmflasche
  • Zentralheizung
  • Taschenwärmer
  • GPS-Uhr
  • Stirnlampe
  • Kompass
  • Signalpfeife
  • Handy mit vollem Akku
  • Powerbank
  • Ausweis
  • Bargeld
  • Tachenmesser
  • Streichhölzer/Feuerzeug

Im Extremfall kann dir diese Ausrüstung sehr behilflich sein. Einziges Manko: Das Gesamtgewicht des Rucksacks. Hier musst du einfach selbst entscheiden, worauf du im Notfall verzichten kannst und was definitiv mit eingepackt werden muss. Ist man zu zweit oder mit mehreren Personen unterwegs, sieht die Sache schon „leichter“ aus, da man sich das notwendige Equipment gut aufteilen kann.

3.4. Bei Schnee und Frost kochen

Kochen im Schnee

Natürlich darf beim Abenteuer „Winterzelten“ folgendes nicht in Vergessenheit geraten: Die Mitnahme von Essen, Getränken, Campingkocher, -Geschirr und -Besteck. Wir empfehlen Geschirr aus Aluminium, Melamin oder Bambus, denn diese Materialien sind besonders leicht.

Campinggeschirr entdecken

Womit kochen?

Was absolut nicht fehlen darf, ist ein Benzinkocher. Dieser eignet sich bei winterlichen Campingausflügen bestens. Er ist kompakt, leistungsstark und verlässlich. Wer allerdings über einen Gaskocher nachdenkt, dem raten wir - besonders bei eisigen Temperaturen - davon ab. Bei besonders niedrigen Temperaturen verflüssigt sich das Gas und ist nicht mehr zum Heizen geeignet.

Wo kochen?

Am besten kocht man im Vorzelt bzw. in der Apsis (Stauraum im Zelt). Dort ist es windgeschützt und trocken. Beim Kochen im „Innenbereich“ solltest du allerdings vorsichtig sein, denn du darfst den Kocher keinesfalls unbeaufsichtigt lassen. Die Gefahr, dass es zu einer Kohlenmonoxidvergiftung kommt ist groß. Darum solltest du darauf achten, dass im (Vor-) Zelt genügend Sauerstoff vorhanden ist. Außerdem sollte der Kocher mit ausreichendem Abstand (min. 50 cm) zu schnell brennenden Materialien stehen, damit kein Feuer entsteht.

Was essen?

Was ist das typische Campingessen? Das kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Wir empfehlen praktische Camping-Verpflegung aus der Dose, wie Suppen, Ravioli oder Ähnliches. Als Ergänzung eignen sich Energieriegel, Nüsse, Trockenobst und dunkle Schokolade. Diese regen den Stoffwechsel an und schenken dem Körper Kraft.

Was trinken?

Ausreichend viel zu trinken ist im Winter genauso wichtig wie im Sommer. Das Frieren und die dicke Kleidung entziehen dem Körper viel Flüssigkeit. Hier hält man sich am besten immer einen vollen, mit Tee oder Kaffee gefüllten, Thermobecher bereit. Dieser macht warum ums Herz, hält die Hände warm und steigert das Wohlbefinden.

Tipp: Bevor du dich mit vollem Bauch bzw. voller Blase schlafen legst, solltest du lieber noch einen Toilettengang machen. Das Einhalten kostet nur wertvolle Energie. Außerdem ist die Lust, das Zelt mitten in der Nacht zu verlassen, gering.

Campingkocher entdecken

4. Fazit

Wintercamping im Zelt – auf geht’s!

Wie du merkst, gibt es einiges zu beachten, bevor du zum Winterzelten aufbrechen kannst. Wir hoffen, dass wir dir mit unseren Tipps helfen können.

Gerne möchten wir dir noch folgendes mit auf den Weg geben: Bist du allein unterwegs, gib bitte vorher unbedingt deiner Familie oder deinen Freunden Bescheid, wo du dich aufhalten wirst bzw. wie deine geplante Route sein wird. Idealerweise nimmt man sich bei seinem ersten Wintercamping-Ausflug eine erfahrene Begleitperson mit, die über genügend Know-how verfügt. So wird das Abenteuer garantiert ein voller Erfolg!

Das Team von Camping Wagner wünscht dir ein gelungenes & spannendes Winterzelten!

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